Schon im Mittelalter gab es Pflegende, diese waren häufig im Rahmen eines Klosters tätig. Das Berufsfeld der Pflege befindet sich aktuell in einem Wandlungsprozess. Ab dem 1.1.2020 tritt das neue Pflegeberufe- Gesetz in Kraft. Das neue Ausbildungsgesetz für die Pflege besagt, dass eine generalistische Qualifikation in der Pflege verbindlich ist. Kinderkrankenpflege, Pflege von erwachsenen Menschen und Pflege von Senioren werden in einem Ausbildungsgang gemeinsam vermittelt.
Ausbildung oder Studium als Pflegefachmann oder Pflegefrau
Der Weg zu einem Abschluss als Pflegefachmann oder Pflegefrau kann unterschiedlich gewählt werden:
– In einem dualen Ausbildungsgang an einer Pflegefachschule und einer Klinik kann der Abschluss Pflegefachmann/ Pflegefachfrau erworben werden.
– In einem grundständigen Studium kann ebenfalls der Titel Pflegefachmann/ Pflegefachfrau auf Bachelorniveau erlangt werden.
Entwicklungsmöglichkeiten in der Pflege
Nach der Qualifikation über einen Ausbildungsgang oder ein Studium gibt es viele Entwicklungsmöglichkeiten für Pflegende. Dabei werden folgende Grundausrichtungen unterschieden:
1. Fachspezifische Qualifizierung: In der Pflege sind vielfältige Weiterbildungen möglich, folgende Beispiele können dieses verdeutlichen: Atemtherapeuten, die Menschen helfen sich vor der Beatmung auf der Intensivstation zu entwöhnen, Pflegende mit dem Schwerpunkt Familiale Pflege unterstützen Angehörige bei der häuslichen Versorgung oder Pain- Nurses: sie steuern die Schmerztherapie nach Operationen.
2. Führungslaufbahn: Pflegefachmänner und -fachfrauen können eine klassische Management-Karriere in der Pflege durchlaufen. Pflegerische Abteilungsleitungen, Spezialisten für Projektmanagement und IT-Prozesse, sowie Mitarbeit im Controlling und Qualitätsmanagement eines Krankenhauses sind klassische Berufsfelder dieser Ausrichtung.
3. Pädagogische Karriere: Praxisanleitungen auf den Stationen, Lehrer für Pflegeberufe oder die Mitarbeit in der Fort- und Weiterbildung kennzeichnen dieses Entwicklungsfeld.
4. Wissenschaftliche Laufbahn: In der Pflege sind heute alle wissenschaftlichen Abschlüsse bis zur Promotion möglich, so dass sich Pflegefachmänner und -frauen
auch für eine Tätigkeit an einer Hochschule qualifizieren können.
Voraussetzungen für die Tätigkeit als Pflegefachmann oder Pflegefrau
Um Pflegefachmann oder Pflegefachfrau zu werden sollten folgende Kompetenzen zu der Persönlichkeit eines angehenden Auszubildenden oder Studierenden gehören.
Soziale Kompetenzen und Kommunikationsfähigkeit stehen dabei im Mittelpunkt, weil die Interaktion mit Patienten und den Teams auf den Stationen eine zentrale Aufgabe von Pflegenden ist.
Naturwissenschaftliche Kenntnisse sollten genauso vorhanden sein wie Interesse an Psychologie und Sozialwissenschaften, um die Situation der kranken Menschen verstehen zu können.
Aufgaben als Pflegefachmann/ Pflegefachfrau
Die Aufgaben von Pflegenden sind breit gefächert und richten sich nach dem Einsatzort.
Auf Intensivstationen steht die Überwachung von Blutdruck und Infusionstherapien im Vordergrund. In der ambulanten Pflege werden Menschen in ihrem Alltag unterstützt. Psychiatrische Pflege bedeutet, Menschen mit psychischen Erkrankungen zu begleiten.
In diesem Berufsfeld verbinden sich Technik und Menschlichkeit zu einer faszinierenden Tätigkeit. Persönliche Begegnungen mit Menschen in Pflege-, Krankheits- oder Krisensituationen stehen im Mittelpunkt der Tätigkeit. Durch das modernisierte Pflegeberufe- Gesetz ist Pflegefachmann/ Pflegefachfrau eine Perspektive mit vielen beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten.
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