Duales Pflegestudium

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Ausbildung und Studium in einem: Ein duales Studium kombiniert die Vorteile beider Bildungswege. So erwirbt der Student bereits im Studium praktische Kenntnisse, während das Unternehmen die Studiengebühren übernimmt. Auf der anderen Seite stellt das Modell hohe Anforderungen an den Studenten und seine Belastbarkeit.

Ein ausbildungsintegrierender Studiengang kombiniert ein Studium mit Bachelor-Abschluss und eine Ausbildung mit einem Abschluss der IHK, HWK oder einem Fachschulabschluss. Dieser Bildungsweg geht meist über vier Jahre und setzt eine Ausbildungsvereinbarung zwischen dem Studenten und einem Unternehmen voraus. In diesem Unternehmen arbeitet er während des Studiums tage- oder blockweise. Der übliche Berufsschulunterricht wird gestrafft und teilweise von der Universität übernommen.
Die zeitliche Einteilung kann dabei auch nach Bundesland abweichen. An bayrischen Fachhochschulen gibt es beispielsweise Modelle, bei denen vor Beginn des eigentlichen Studiums ein Jahr lang die Ausbildung im Unternehmen steht. In der studienfreien Zeit wird dann die restliche Ausbildung nachgeholt.

Finanzvorteil und ein entscheidender Vorsprung

Eines der gewichtigsten Argumente für den Studenten ist der finanzielle Aspekt. Denn in vielen Fällen stellt die Finanzierung eines Studiums ein Problem da. Für viele kommt ein Studium nur deshalb nicht infrage, weil sie sich die Studiengebühren nicht leisten können oder wollen.
Im dualen Studium werden die Studiengebühren vom Unternehmen getragen. Zudem springt in vielen Fällen noch eine monatliche Vergütung raus, die sich meistens im Rahmen zwischen 500 und 1000 Euro bewegt.

Außerdem erhält der Student bereits im Studium Einblick in den beruflichen Alltag. Dabei kann er praktische Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen. Am Ende des Studiums hat er einen Doppelabschluss in der Tasche. All das verschafft ihm einen entscheidenden Vorsprung gegenüber anderen Studenten. Es eröffnet ihm bessere Jobaussichten mit entsprechend guten finanziellen Perspektiven.

Ohnehin ist ein Job nach dem Studium in vielen Fällen bereits gesichert. Denn eine Übernahme nach dem Studium wird häufig vertraglich zugesichert. Dann muss der einstige Student sich nicht mehr einarbeiten und hat sich innerhalb des Unternehmens bereits ein Netzwerk aufgebaut.

Kein typisches Studentenleben

Allerdings stellt ein duales Studium auch hohe Anforderungen an den Studenten. Das fängt bei den Eingangsvoraussetzungen an: Vielfach muss der angehende Student beste Abiturnoten vorweisen und im Assessment-Center bestehen können.

Hat er das schließlich geschafft, ist er einer klaren Doppelbelastung ausgesetzt. Einerseits muss er Leistung im Studium bringen und andererseits ist er je nach Unternehmen unterschiedlich stark ins Tagesgeschäft eingebunden. Entsprechend muss der Student gute Soft Skills mitbringen.

Ein typisches Studentenleben entfällt und auch Semesterferien gibt es praktisch nicht; stattdessen hat der Student in der Regel etwa 30 Urlaubstage im Jahr.